1911 weihten Joan Magraner und Margalida Vicens ihre Jugendstilvilla in der Straße Calle Lluna de Sóller ein.
Ein Jahrhundert später erwarb die Stiftung Fundació Tren de l’Art das Anwesen und restaurierte es, um ihm seinen ursprünglichen Glanz zurückzugeben.
Im Jahr 1865 zerstörte eine furchtbare Plage die Obstplantagen von Sóller, wodurch eine Auswanderungswelle nach Frankreich und Mittelamerika ausgelöst wurde. Aus Sóller stammende Emigranten, die reich nach Mallorca zurückkehrten, verliehen in dieser Zeit ihrer Neigung zum Jugendstil Ausdruck, was sich in der Gestaltung ihrer Häuser widerspiegelte.
Can Prunera sind neben der Bank von Sóller und der Kirche Sant Bartomeu die wichtigsten Zeitzeugen aus der Jugendstilepoche in diesem inmitten der Serra de Tramuntana gelegenen Dorf.
Im Jugendstilmuseum von Can Prunera sind die reich mit Holzmosaiken verzierten ursprünglichen Möbel des Hauses ausgestellt. Die Fassade ist mit gewundenen Formen geschmückt. Am Hausstein und den Schmiedearbeiten finden sich Pflanzenmotive wieder. Die Böden sind mit Mosaikfliesen mit lebendigen Farben, geometrischen Formen und Blumenmotiven verziert. An den Stuckdecken sind Jagdmotive ebenso wie die für den Jugendstil typischen Blumenverzierungen zu sehen.
Fenster aus geätztem Glas geben von der Straße aus den Blick auf den Innenhof frei und lassen das Sonnenlicht durch die Scheiben auf den Hof fallen. Im Patio kann man Skulpturen aus der Kunstsammlung Colecció d’Art Serra und im Rahmen der Dauerausstellung Werke auf Papier von Künstlern wie Joan Miró, Toulouse-Lautrec, Paul Klee und Fernand Léger sowie mallorquinischen Künstlern bewundern, die mit der Insel in Zusammenhang stehen: Santiago Rusiñol, Joaquim Mir, Joan Fuster und Miquel Barceló.
Das Jugendstilmuseum von Can Prunera
Carrer LLuna, 86. Sóller / Sommerzeit: 1. März – 30. Oktober von 10.30 bis 18.30 Uhr. Winter: 1. November bis 28. Februar von 10.30 bis 18.30 Uhr (montags geschlossen).
Eintritt: 5 €. Günstige Preise für Studenten, Senioren und Gruppen: 3 Euro.
