Miquela-Llado-1Interview mit Miquelina Lladó
1981 gründete sie Musica Nostra und nach noch fast 30 Jahren gilt diese Gruppe bei den Liebhabern der traditionellen Musik als Referenz. Die Musikerin blickt auf eine lange künstlerische Laufbahn zurück: im Jahr 1967 begann sie ihre Karriere und ist seither sowohl als Solo-Künstlerin als auch in der Zusammenarbeit mit namhaften Bands erfolgreich. Ihr Album „Com un ventall“ aus dem Jahr 2004 diente der mallorquinischen Liedermacherin ihrer Selbstfindung.

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– Mit der Gründung von Musica Nostra haben Sie uns ein Stück der musikalischen Tradition Mallorcas zurückgegeben. Mussten Sie den Liedern ihren ursprünglichen Charakter zurückgeben?

– Ja. Sie wurden verändert und waren voller Folklorismen. Der Musik fehlte die Authentizität, die sie verdient. Zuerst haben wir uns der Aktualisierung der Lieder gewidmet und sie mit Hilfe von modernen Instrumenten „restauriert“. Dann folgten Recherchearbeiten. Ich bin mit einem Kassettenrekorder losgezogen, um die Erzählungen älterer Menschen aufzunehmen und zu erfahren, wie sie sich auf den Festen amüsierten und welche Lieder sie sangen. Die letzte Etappe war die Eigenkreation.

 

– Wie werden Sie in Ländern wie dem Libanon und der Türkei aufgenommen?

– Sehr gut. Das Publikum auf den Konzerten versucht, die Botschaft zu verstehen, die wir herüberbringen möchten, obwohl es nicht mit unserer Kultur vertraut ist. Wenn die Künstler auf der Bühne es schaffen, Emotionen zu vermitteln, läuft es gut.

 

– Ist die traditionelle Musik und die des Massentourismus auf Mallorca näher beieinander als noch vor 40 Jahren?

– Nein, diese beiden Musikrichtungen passen nicht zusammen. Der Massentourismus ist nur auf Spiel und Spaß ausgerichtet.
Traditionelle Musik hingegen richtet sich an eine Minderheit.

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