santa-ana_mallorca_medievalCastellitx, Santa Lucía, Sant Pere d’Escorca, Santa Ana, Sant Miquel de Campanet, La Sangre in Muro, Santa Fe in Palma. Die große Mehrzahl der im 13. Jh. erwähnten Kirchen auf Mallorca sind heute Gotteshäuser aus späteren Zeiten (gotische Kirchen aus dem 14. Jh.

oder im Laufe der folgenden Jahrhunderte vollkommen neu errichtete Bauwerke). Eine interessante Route würde daher den Kirchenbauten folgen, die sich stilistisch in die erste Zeit nach der Eroberung Mallorcas durch die Katalanen einordnen lassen. Es handelt sich um Kirchen, die sich durch ihre kleine Größe und einfachen Baustil auszeichnen, bei dem sich bestimmte Merkmale immer wiederholen: einschiffiger Bau mit rechteckigem Grundriss, flaches Presbyterium und Satteldach aus Holzgebälk getragen von einer Reihe spitz zulaufender Scheidbögen, kaum Öffnungen und große Schlichtheit. Die Bauweise ist einfach, günstig und praktisch und findet ihr Vorbild bei den Bauten des katalanischen Zisterzienserordens. Dort sieht man sie vor allem bei Wohngebäuden und Refektorien der Klöster. Später wurde dieser Baustil auch von den Bettelorden übernommen. Die jeweiligen Kirchen sind unter dem zugehörigen Ortsnamen im alphabetischen Teil beschrieben.

Davon ausgenommen ist die Kirche von Sant Miquel de Campanet, mallorca_medieval_sant_miquel_campanet Sie ist über die Ortsdurchfahrt oder über den Abzweig zu den Höhlen von Campanet zu erreichen. Das Gebäude wurde im 13. Jh. erbaut und zwischen 1480 und 1482 grundlegend erneuert und erweitert. Die Datumsangaben wurden auf den Innenseiten der Bögen festgehalten, wobei der zweite die Unterschrift von Melcion Comes trägt. Die Kirche besitzt ein Satteldach, über dem ein Glockenreiter mit einem kleinen Spitzbogen aus dem 15. Jh. thront. Den Zugang zum Ensemble bietet ein Tor mit abgeflachtem Bogen. Das Hauptportal selbst hat einen gewölbten Rundbogen und ist durch ein kleines Vorhäuschen geschützt.

Die Decke des Innenraums auf zwei spitz zulaufenden Scheidbögen ist aus Holz gefertigt. Der Kopfteil weist in seinem nach Osten ausgerichteten Bereich Reste eines großen Scheidbogens auf. Die Wand ist von einem Glockenreiter gekrönt, der von einem Kreuz auf dem Satteldach überragt wird. Die Sakristei wird auf das Jahr 1408 datiert. Das Retabel des Hochaltars ziert eine gotische Tafel, die den Erzengel Michael darstellt. Im unteren Teil befindet sich in einer Nische eine gotische Christusfigur, die in besonderer Weise von der Bevölkerung verehrt wird. Laut einer alten Legende haben die Bewohner des Nachbardorfs Sa Pobla einmal versucht diese Figur zu stehlen, es gelang ihnen jedoch nicht, sie über die Gemeindegrenzen zu bringen. Dieser Liste können wir weitere Bauten hinzufügen, wie etwa die kleine Kirche Santa Maria de Bellver, Kapelle des Landguts Son Vives in Sant Llorenç des Cardassar.

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